Der finnische Zoll hat den Sipulitie-Marktplatz im verschlüsselten Tor-Netzwerk geschlossen
Gemeinsam mit der schwedischen Polizei hat der finnische Zoll die Netzwerkserver des Sipulitie-Marktplatzes, der ab 2023 im Tor-Netzwerk betrieben wurde, geschlossen und beschlagnahmt. Die Seite wurde für kriminelle Aktivitäten wie den anonymen Verkauf von Betäubungsmitteln genutzt.
Der Online-Marktplatz für Betäubungsmittel Sipulitie, der als versteckter Dienst im verschlüsselten Tor-Netzwerk betrieben wurde, nahm im Februar 2023 seinen Betrieb auf. Die in finnischer und englischer Sprache betriebene Seite wurde für kriminelle Aktivitäten wie den Verkauf von Betäubungsmitteln unter dem Schutz der Anonymität genutzt. Der Administrator der Seite gab in öffentlichen Foren an, dass sich der Umsatz von Sipulitie auf 1,3 Millionen Euro belief.
"Im Laufe der Jahre haben wir vom finnischen Zoll mit vielen verschiedenen Methoden effektiv gegen die kriminellen Aktivitäten im Dark Web vorgegangen. Die nahtlose Zusammenarbeit zwischen den Behörden auf nationaler und internationaler Ebene spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Online-Kriminalität", sagt Hannu Sinkkonen, Direktor für Strafverfolgung beim finnischen Zoll.
Im Rahmen der vorläufigen Ermittlungen wurden die für die kriminellen Aktivitäten verantwortlichen Personen identifiziert
Sipulimarket, der Vorgänger von Sipulitie, wurde im April 2019 gestartet. Der kriminelle Handel mit Betäubungsmitteln und Dopingmitteln wurde unter dem Schutz der Anonymität der finnischsprachigen Website betrieben. Der finnische Zoll schloss die Seite im Dezember 2020 in Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden. Der Umsatz der Sipulimarket-Website wird auf über zwei Millionen Euro geschätzt.
Die Voruntersuchung hat ergeben, dass nach der Schließung von Sipulimarket durch den finnischen Zoll im Jahr 2020 dessen Administrator einen neuen Marktplatz für den Verkauf von Betäubungsmitteln eröffnete, nämlich den jetzt geschlossenen Marktplatz Sipulitie, und dass diese Person auch diese neue Website verwaltete. Dieselbe Person wird auch verdächtigt, als Administrator einer 2022 eröffneten chatbasierten Verkaufswebsite namens Tsätti tätig gewesen zu sein. Der finnische Zoll hat nun auch die Tsätti-Website geschlossen.
Die strafrechtliche Untersuchung hat den Administrator von Sipulitie, Sipulimarket und Tsätti identifiziert. Darüber hinaus hat die Untersuchung auch die Identität von Personen aufgedeckt, die in unterstützenden Funktionen bei der Verwaltung der Website tätig waren, wie z. B. Moderatoren und Kundendienstmitarbeiter. Anhand des beschlagnahmten Materials konnten auch Verkäufer und Käufer identifiziert werden, die auf der Sipulitie-Website handelten.
Während der Voruntersuchung hat der finnische Zoll umfassend mit der schwedischen Polizei, Europol und verschiedenen Polizeieinheiten in Finnland zusammengearbeitet. Die Voruntersuchung ist noch nicht abgeschlossen.
Quellen:
1. Finnische Zollbehörden
2. YLE (Finnischer Nationaler Rundfunk)
3. Bitdefender
